Das Kastensystem stammt ursprünglich aus Indien, wo alle Menschen vor Jahrtausenden in vier Kasten, oder Varnas, unterteilt wurden. In der damaligen Gesellschaft ging es vor allem um soziale Unterschiede zwischen den Kasten, wobei die Mitglieder der niedrigsten Kasten stark benachteiligt wurden.

In der Esoterik gibt es auch den Begriff "Kasten", hier hat er aber eine ganz andere Bedeutung. Alle Menschen werden in Kasten laut ihrem geistigen Entwicklungsgrad, oder dem Entwicklungsgrad ihrer Seele, unterteilt. Der berühmte Esoteriker des 20. Jahrhundert Georges I. Gurdjieff hat dies in seinem Werk ausführlich beschrieben.

Erste Kaste

Die erste Kaste, oder "Mensch Nummer eins", laut Gurdjieff, ist eine Person, die erst vor Kurzem zum ersten Mal auf dem Planeten Erde geboren wurde und noch nicht gelernt hat, in dieser Welt zu überleben. Es geht um Menschen, die nicht lernen wollen, weil sie es nicht mögen und keine Motivation dazu haben. Wenn diese Menschen alles Notwendige im Leben hätten, würden sie sofort anfangen zu degradieren. Deshalb gibt ihnen die Welt nichts umsonst, und sie sind gezwungen, sich ständig zu bewegen, um zu überleben. Diese Menschen leben normalerweise von der permanenten körperlichen Arbeit.

Das heißt, diese Leute bewegen sich nur dann, wenn sie vom Leben, sozusagen, "geschlagen" werden. Manchmal werden sie auch physisch geschlagen. Nur nach vielen Schlägen des Lebens fangen sie an, etwas zu verstehen und zu lernen.

Anders ausgedrückt, es geht um Personen, die sich ständig dumm anstellen und andere Menschen provozieren... Alles, was sie verstehen können, sind direkte körperliche Interaktionen, körperliche Arbeit und Sport. Alle möglichen Sportvereine und Lehren über die Körperstruktur sind die besten Schulen für solche Menschen, und ihr Montagepunkt ist auf dem Muladhara Chakra verankert.

Die Menschen der ersten Kaste können nicht selbständig überleben. Fürs Überleben müssten sie sich mit den anderen verständigen, aber da sie Kommunikationsprobleme haben, benötigen sie dafür die Hilfe von den Menschen der zweiten Kaste, den Kaufleuten.

Zweite Kaste

"Mensch Nummer zwei", oder Kaufmann. Hier geht es um diejenigen, die schon verstanden haben, wie man Streitigkeiten und Konflikte vermeidet. Diese Leute halten sich von den körperlichen Auseinandersetzungen fern und sind fähig, selbständig zu überleben. Sie beginnen zu sprüren, wohin die Kraft in dieser Welt fliesst, obgleich noch eher unbewusst. Ihr Montagepunkt befindet sich auf dem Svadhisthana Chakra.

Die bewusste Arbeit mit Svadhisthana Chakra führt Menschen dazu, ihre Kraft zu verstehen und zu nutzen. Wir beschäftigen uns damit in der zweiten Stufe unserer Magieausbildung.

Trotzdem ist der Mensch der zweiten Kaste von der bewussten Wahrnehmung des Lebens noch sehr weit entfernt. Der braucht nicht mehr geschlagen zu werden, um zu handeln, aber seine Motivation zum Handeln ist das Streben nach Vergnügen und Befriedigung. Solche Menschen werden oft von der sexuellen Enegrie abhängig.

Der Mensch der ersten Kaste bewegt sich, um zu überleben, und der Mensch der zweiten Kaste bewegt sich, um das Leben geniessen zu können. Manche bleiben ziemlich lange in dieser Falle stecken. Diese Leute lieben Komfort, Bequemlichkeit, Befriedigung von körperlichen Bedürfnissen, Essen und Sex. Es ist sehr schwierig für sie, daraf zu verzichten.

Es geht um sehr gesellige Menschen, denen es schwer fällt, ruhig zu bleiben und allein zu sein. Sie bewegen sich im Rahmen der von ihnen aufgenommenen Abbildern, die ihnen die Gesellschaft beigebracht hat.

Die Kaufleute können diese Abbilder ganz gut spüren und denen folgen. Sie sind im Trend, sozusagen. Aber sie sind nicht fähig, selbständig neue Trends und neue Abbilder zu entwickeln, dafür brauchen sie Menschen der dritten Kaste, die Krieger.

Dritte Kaste

Menschen der dritten Kaste, oder Krieger, sind diejenigen, die Abbilder erschaffen. Das sind die Politiker, zum Beispiel. Etikette, Moral, Bildung und Verhaltensregeln werden von den Kriegern entwickelt, unterstützt und bewährt.

Der Montagepunkt von diesen Menschen hängt auf Manipura Chakra. Die Krieger ehren Traditionen, können aber nichts Neues erschaffen. Dafür brauchen sie Brahmanen.

Vierte Kaste

Brahmanen, Menschen Nummer vier. Hier geht es um die Leute, die Ideen höherer Ordnung in diese Welt bringen und an die Krieger weitergeben. Das sind die Lehrer, die Wissenschaftler und die sogenannten Grauen Eminenzen, die hinter den Kriegern stehen und ihnen Empfehlungen geben, was sie tun sollen.

Bei diesen Menschen ist der Montagepunkt bis Anahata Chakra* gestiegen, daher können sie Energieflüsse wahrnehmen und haben eine überdurschnittliche Intuition und Empfindlichkeit zur feinstofflichen Welt. Erst ab dieser Ebene fängt die richtige Magie an.

*Im Rahmen unseres Clubs beschäftigen wir uns mit Anahata Chakra nachdem wir die ersten drei Chakren durchgearbeitet haben.